Kein öffentliches Kanalnetz kann extreme Wassermassen, wie sie bei Gewittern und Wolkenbrüchen auftreten, problemlos ableiten. Kurzzeitige Überlastungen müssen in Kauf genommen werden. Darum schreiben kommunale Entwässerungssatzungen meistens vor, dass alle Räume unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau abgesichert werden müssen.
Die Rückstauebene (RSE) bezeichnet die Höhe, bis zu der das Abwasser in der Entwässerungsanlage ansteigen kann. Ab dieser Höhe verteilt sich das rückstauende Abwasser auf der Geländeoberfläche.
Je nach Anwendungsbereich wird nach DIN EN 13564 zwischen Absperrvorrichhtungen für fäkalienfreies Abwasser und Rückstauautomaten für fäkalienhaltiges Abwasser unterschieden. Neben Rückstauverschlüssen für durchgehende Rohrleitungen schützen Kellerabläufe gemäss DIN EN 1356 mit dreifacher Sicherheitsvorrichtung Ablaufstellen für fäkalienfreies Abwasser vor Rückstau.
Laut DIN EN 12056 definiert sich Rückstau als das Zurückdrücken von Abwasser aus dem Kanal in die angeschlossenen Leitungen.
Kein öffentliches Kanalnetz kann extreme Wassermassen, wie sie bei Gewittern und Wolkenbrüchen auftreten, problemlos ableiten. Kurzzeitige Überlastungen müssen in Kauf genommen werden. Darum schreiben kommunale Entwässerungssatzungen meistens vor, dass alle Räume unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau abgesichert werden müssen. Für diese Anwendung gibt es Rückstauverschlüsse und rückstausichere Kellerabläufe.
Seit Bestehen von Kanalisationssystemen gibt es das Problem oder besser die Kenntnis des Rückstaus in den öffentlichen Schmutzwasserkanälen. Sind Entwässerungsgegenstände und Flächen, die unterhalb der Rückstauebene liegen, ohne Sicherungseinrichtungen angeschlossen, sind Schäden aus Rückstauereignissen unvermeidbare Folgen. Ohne entsprechende Versicherung ist das auch finanziell ein ärgerliches Ereignis. Bei der Ausführung des Rückstauschutzes durch Rückstauverschlüsse dürfen Typen entsprechend der Tabelle 2 (DIN 1986-100) verwendet werden.
Anwendungsbereich | Zur Anwendung freigegebene Typen von Rückstauverschlüssen nach DIN EN 13564 bzw. DIN 1986-100 | DALLMER Rückstauverschlüsse |
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Fäkalienfreies Abwasser, Niederschlagswasser | Typen 2, 3 und 5 | Stausafe RS; Stausafe F; Rückstau-Kellerablauf DallSafe 200 |
Fäkalienhaltiges Abwasser | Typ 3 mit Kennzeichnung „F“ | Stausafe F |
Regenwassernutzungsanlagen | Typen 0, 1 und 2 | Stausafe RS |
Rückstauverschluss: Typ 2
Dallmer Produkt: Stausafe RS
Rückstauverschluss für die Verwendung in horizontalen Leitungen mit zwei selbsttätigen Verschlüssen und einem Notverschluss, wobei dieser Notverschluss mit einem der beiden selbsttätigen Verschlüsse kombiniert sein darf.
Rückstauverschluss: Typ 3
Dallmer Produkt: Stausafe F Typ 3
Rückstauverschluss für die Verwendung in horizontalen Leitungen mit einem durch Fremdenergie (elektrisch, pneumatisch oder andere) betriebenen selbstt.tigen Verschluss und einem Notverschluss, der unabh.ngig vom selbstt.tigen Verschluss ist.
Rückstauverschluss: Typ 5
Dallmer Produkt: Rückstau-Kellerablauf DallSafe 200
Rückstauverschluss, der in Ablaufgarnituren oder Bodenabläufen eingebaut ist, mit zwei selbsttätigen Verschlüssen und einem Notverschluss, wobei dieser Notverschluss mit einem der beiden selbsttätigen Verschlüsse kombiniert sein darf.
Rückstauverschlüsse können eingesetzt werden, wenn ...
Der Einbauort für den Stausafe F ist so zu wählen, dass alle rückstaugefährdeten Abflussstellen geschützt werden. Bei einer Neuplanung sollte vermieden werden, dass Fallleitungen von höheren Etagen, welche über der Rückstauebene liegen, über den Stausafe abgeführt werden. Am eingebauten Rückstauverschluss müssen für die Wartung vorgesehene Funktionsteile zugänglich und die Funktionsprüfung (nach DIN 1986-33) muss durchführbar sein.
Richtiger Einbau Rückstauverschluss Stausafe F
Falscher Einbau Rückstauverschluss Stausafe F
Stausafe F
Vor und nach dem Rückstauverschluss ist eine Beruhigungsstrecke von mindestens 1 m zu berücksichtigen.
Der Stausafe besitzt einen werkseitigen Höhenunterschied von 31 mm zwischen Zu- und Ablauf. Für die Grundleitung ist ein Mindestgefälle von 1 % zu berücksichtigen. Der Rückstauverschluss ist unbedingt in Längs- und Querrichtung waagerecht einzubauen.
Eine in den Rückstauverschluss eingebaute Sonde reagiert auf Benetzung und schliesst die Verschlussklappe des Rückstauverschlusses durch eine elektromotorisch betriebene Spindel. Auch bei völligem Netzausfall (z. B. Gewitter) sind alle Sicherheitsfunktionen durch integrierte Notstromversorgung (handelsübliche 8 x AA Alkali-Mangan 1,5 V Batterien) maximal 4 Tage gewährleistet.
Normalbetrieb
Funktionsweise bei Rückstau
Schaltgerät
Die Elektronikbox ist nach DIN VDE 0470 geschützt (IP 65). Die Anschlussleitung zwischen Stausafe und Elektronikbox beträgt 6 m.
Überschwemmungen durch Starkregen stellen besonders für Räume unterhalb der Rückstauebene ein Problem dar. Eine störungsfreie Entwässerung auch unter erschwerten Bedingungen gewährleistet der Rückstau-Kellerablauf DallSafe 200 von Dallmer. Bei diesem Produkt handelt es sich um einen Kellerablauf Typ 5 gemäss DIN EN 13564 für fäkalienfreies Abwasser. Damit können sogar bodengleiche Duschen unterhalb der Rückstauebene realisiert werden. Der DallSafe 200 ist mit dreifacher Sicherheitsanpassung durch Ballventil, Rückstauklappe und Handabsperrung ausgestattet.
Bei der Installation überzeugt DallSafe 200 mit flexiblen Einbautiefen, drehbarem Aufsatz zur optimalen Anpassung an das Fliesenraster und mit einen hochschlagfesten Polypropylen-Gehäuse, das direkt in die Rohbetondecke eingebaut werden kann. Die Rückstaueinheit und der Geruchsverschluss, beides werkzeuglos entnehmbar, sowie der Prüfrohranschluss machen Reinigung und Wartung so komfortabel wie möglich. Der Kellerablauf erfüllt die Anforderungen der DIN EN 1253.
Die DIN EN 13654 bezieht sich auf Rückstauverschlüsse für fäkalienhaltiges oder fäkalienfreies Abwasser zum Einsatz in Schwerkraftentwässerungssystemen von Gebäuden oder innerhalb des Gebäudebereiches. Sie legt die Anforderungen an Werkstoffe, Funktion, Bauart, Ausführung, Kennzeichnung, Wartung, Verwendung und Auswahl für bzw. von Rückstauverschlüssen fest.
Die Norm unterscheidet Rückstauverschlüsse anhand der Kriterien „Verwendung“, „Abwasserart“ und „Anzahl der vorhandenen Verschlüsse und Notverschlüsse“. In puncto Verwendung wird zwischen Rückstauverschlüssen in einem Kellerablauf oder in einer horizontalen, durchgehenden Rohrleitung differenziert. Abwasserarten gibt es insgesamt drei, nämlich Regenwasser, fäkalienfreies Abwasser und fäkalienhaltiges Abwasser. Zu beachten ist, dass es sich in allen drei Fällen um häusliches Abwasser handelt. Rückstauverschlüsse sind generell nicht für die gewerbliche Anwendung geeignet. Zudem benennt die DIN EN 13654 selbsttätige Verschlüsse, die die Rohrleitung bei Rückstau automatisch verschliessen, und Notverschlüsse, die per Hand betätigt werden müssen.
Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056
Die DIN 1986 gilt für Entwässerungsanlagen zur Ableitung von Abwasser in allen Gebäuden und auf Grundstücken, die überwiegend mit Freispiegelleitungen betrieben werden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit legt die DIN 1986-100 einheitliche technische Bestimmung für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von diesen Entwässerungsanlagen fest. Ausserdem umfasst DIN 1986-100 normative Festlegungen, um die Überflutung in Gebäuden oder auf Grundstücken zu verhindern. Eine Massnahme dafür ist die Installation von Rückstauverschlüssen wie in Abschnitt 13 beschrieben.
Teil 30: Instandhaltung
Legt die Regelungen für Betrieb und Wartung von Rückstauverschlüssen fest.
Die DIN EN 1253 beschreibt die technische Ausführung und die Prüfungen von Entwässerungsgegenständen. Darunter fallen folgende Aspekte: die erforderliche Ablaufleistung der Entwässerungsgegenstände, der Einsatz von Geruchsverschlüssen sowie die Belastungsklassen für Roste und Abdeckungen von Bodenabläufen oder Duschrinnen. Das Ziel dieser Norm besteht darin, eine hohe Gebrauchstauglichkeit der Abläufe zu gewährleisten.
Legt fest, unter welchen Bedingungen Rückstauverschlüsse eingesetzt werden dürfen: wenn Gefälle zum Kanal besteht, wenn die Räume von untergeordneter Nutzung sind, wenn der Benutzerkreis klein ist und ein WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung steht oder wenn bei Rückstau auf die Ablaufstelle verzichtet werden kann.
Die Abdichtung von Innenräumen unter Berücksichtigung der Verbindungsart, der Flanschbreite und der Wassereinwirkungsklasse ist das Thema dieser Norm. Sie behandelt Verbindungen mit Dichtmanschette, bauseitige Klebe- oder Klemmverbindungen und werksseitige Verbindungen. Die DIN 18534 legt die Mindestbreite des Flansches fest und definiert Wassereinwirkungsklassen, damit die Abdichtung zur tatsächlichen Wasserbelastung passt. Mehr zur DIN 18534
Die DIN EN 60529 VDE 0470 definiert die IP-Codes. Diese drücken die Schutzart eines Produktes aus und wurden eingeführt, um Aussagen darüber treffen zu können, gegen welche Einflüsse das betreffende Produkt geschützt ist. Die Abkürzung „IP“ steht offiziell für „International Protection“, wird im Englischen aber auch oft als „Ingress Protection“ bezeichnet. Auf Deutsch bedeutet das „Eindringschutz“, womit die wichtigste Funktion der IP-Codes bereits erklärt wäre: Sie geben an, inwieweit Produkte, speziell Gehäuse, gegen das Eindringen von Festkörpern oder Wasser geschützt sind.
Die erste Kennziffer des Codes gibt den Schutz gegen feste Fremdkörper bzw. Berührung an. Die zweite beschreibt den Schutz gegen Wasser. Je höher die Zahlen, umso höher ist der Schutz. Neben der Definition der Codes sind auch die Vorgaben zur Prüfung und Kennzeichnung Teil der Norm.
Kommt zum Einsatz, wenn Abwasser nicht mit Gefälle abgeleitet werden kann. Diese automatisch arbeitenden Anlagen können Abwasser, das unterhalb der Rückstauebene anfällt, rückstausicher ableiten oder auf ein höherliegendes Niveau pumpen.
IP-Codes geben an, inwieweit Produkte, speziell Gehäuse, gegen das Eindringen von Festkörpern oder Wasser geschützt sind. Die erste Kennziffer des Codes gibt den Schutz gegen feste Fremdkörper an. Die zweite beschreibt den Schutz gegen Wasser. Je höher die Zahlen, umso höher ist der Schutz.
Laut DIN EN 12056 definiert sich Rückstau als das Zurückdrücken von Abwasser aus dem Kanal in die angeschlossenen Leitungen.
Gemäss DIN EN 12056 gilt die Höhe der Strassenoberkante über der Anschlussstelle der Grundstücksentwässerung an die öffentliche Kanalisation als RSE, wenn keine anderen Angaben vorliegen.
Rückstauverschluss
Schützt ein Gebäude davor, dass Wasser aus der Kanalisation in das Gebäude zurückfliesst.
Stand: September 2024