Brandschutz für Dachabläufe

Brandschutz für Dachabläufe
Brandschutz für Dachabläufe

Auf einen Blick

Vorbeugender Brandschutz

Bezeichnet alle organisatorischen, baulichen und anlagentechnischen Massnahmen, die die Entstehung und Ausbreitung von Bränden verhindern sollen. Dazu gehört auch die regelkonforme Sicherung von Rohren und Deckendurchführungen.

Brandschutz für Flachdächer

Für Betondecken und Stahltrapezprofildächer gibt es speziell konstruierte Brandschutzelemente. Das grundlegende Funktionsprinzip ist dabei immer das gleiche.

Rohrabschottungen

Brandschutzelemente sorgen mit Hilfe einer Quellstoff-Einlage (im Brandfall aufschäumender Baustoff) dafür, dass Dachabläufe aus Kunststoff im Brandfall sicher verschlossen werden.

Feuerwiderstandsklasse / -dauer

Die Feuerwiderstandsklasse eines Bauteils gibt Auskunft darüber, wie lange es einem Brand standhalten kann. Die Klassifizierung erfolgt anhand der DIN 4102-2 oder der DIN EN 13501-2.

Brandschutz in der Flachdachentwässerung

Im vorbeugenden Brandschutz werden Kunststoffabläufe mit einem senkrechten Ablaufstutzen als Rohr- bzw. Deckendurchführungen angesehen, die abgeschottet werden müssen. Bei Flachdächern kann sonst der Brand über die Dachabläufe auf das Dach überspringen. Um das zu verhindern, müssen alle Durchführungen dieser Art fach- und normgerecht gesichert werden.

Ähnliches gilt auch für Bodenabläufe. Hier können sich Flammen und Rauch sehr schnell über die Abwasserleitungen ausbreiten und so auch weitere Etagen in Brand setzen. Mehr zum Thema Brandschutz für Bodenabläufe finden Sie hier.

Brandschutz für Dachabläufe in Betondecken
Brandschutz für Dachabläufe in Betondecken

Brandschutz für Dachabläufe in Betondecken

Brandschutz für Dachabläufe in Stahlprofiltrapezdächern
Brandschutz für Dachabläufe in Stahlprofiltrapezdächern

Brandschutz für Dachabläufe in Stahltrapezprofildächern

Baurechtliche Anforderungen und Normen

Industriebaurichtlinie und Anforderungen an Rohrdurchführungen

Die IndBauRL regelt die Mindestanforderungen an den Brandschutz von allen Industriebauten. Mit der Veröffentlichung in den einzelnen Bundesländern im Bereich der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) wird die IndBauRL allgemein verbindlich.

Mindestanforderungen an den Brandschutz nach der Industriebaurichtlinie insbesondere an:

  • Die Feuerwiderstandsfähigkeit der Bauteile und die Brennbarkeit der Baustoffe
  • Die Grösse der Brandabschnitte bzw. Brandbekämpfungsabschnitte
  • Die Anordnung, Lage und Länge der Rettungswege
  • Hinweis

    Industriebauten, die den Anforderungen dieser Richtlinie entsprechen, erfüllen die Schutzziele der Musterbauordnung MBO §14.

    Normen und Richtlinien

    IndBauRL
    MBO
    MVV TB
    DIN 18234
    DIN 4102
    Industriebaurichtlinie

    Die IndBauRL regelt die Mindestanforderungen an den Brandschutz von allen Industriebauten.

    Musterbauordnung

    Wird herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Minister und Senatoren der 16 Länder (ARGEBAU).

    Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen

    Die MVV TB stellt eine wichtige Ergänzung zu den Landesbauordnungen (LBO) dar. Die Landesbauordnungen regeln Planung, Bemessung und Ausführung von Bauwerken sowie die Verwendung von Bauprodukten. Dazu formulieren sie allgemeine Anforderungen, die durch die MVV TB konkretisiert und durch die Bezugnahme auf einschlägige technische Regeln verdeutlicht werden.

    Die DIN 18234 definiert den baulichen Brandschutz grossflächiger Dächer bei Beanspruchung von unten. Die DIN 18234 gliedert sich in vier Teile:

    • Teil 1: Begriffe, Anforderungen und Prüfungen von geschlossenen Dachflächen.
    • Teil 2: Verzeichnis von Dächern, welche die Anforderungen nach DIN 18234-1 erfüllen: geschlossene Dachflächen.
    • Teil 3: Begriffe Anforderungen und Prüfungen Dachdurchdringungen, Anschlüsse und Abschlüsse von Dachflächen.
    • Teil 4: Verzeichnis von Dachdurchdringungen, Anschlüssen und Abschlüssen von Dachflächen, welche die Anforderungen nach DIN 18234-3 erfüllen.

    Bezieht sich auf das Brandverhalten von Bauteilen und Baustoffen. Diese Norm definiert die Feuerwiderstandsklassen, welche Baustoffe im Bereich der Haustechnik verwendet werden dürfen und wie die Bauteile sowie Baustoffe geprüft werden.

    Glossar

    Brandschutz
    Feuerwiderstandsklasse

    Zum Brandschutz gehören alle Massnahmen, die zur Verhinderung und Bekämpfung von Bränden beitragen. Da dies ein weites und komplexes Feld ist, werden die verschiedenen Arten des Brandschutzes in folgende Kategorien unterteilt:

    • Abwehrender Brandschutz
      Konkrete Massnahmen, die dazu beitragen, dass das Feuer möglichst schnell gelöscht werden kann und die die Rettung von Menschen oder Tieren unterstützen.

    • Anlagentechnischer Brandschutz
      Alle technischen Anlagen, die bei der Brandvermeidung, Branderkennung und Brandbekämpfung helfen. Typische Beispiele sind Rauchmelder, selbsttätige Löschanlagen oder Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.

    • Baulicher Brandschutz
      Bezieht sich darauf, welche Baustoffe und Bauteile verwendet werden dürfen und wie die Fluchtwege sowie Löschanlagen geplant werden müssen.

    • Organisatorischer Brandschutz
      Brandschutzbeauftragte oder Schulungen zum Thema Brandschutz gehören zum Bereich des organisatorischen Brandschutzes.

    • Vorbeugender Brandschutz
      Alle konkreten Massnahmen, die darauf abzielen, Brände zu verhindern bzw. die Verbreitung des Feuers zu stoppen.

    Anhand der DIN 4102 oder der DIN EN 13501 werden Bauprodukte in verschiedene Klassen eingeteilt, abhängig davon, wie lange sie ihre Funktionsfähigkeit unter Hitzeeinwirkung behalten.

    Relevante Produkte

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    Stand: Mai 2021

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